Das Jahr der Brücke

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Deutsche Uraufführung!

Von Sönke Zander.

Thorsten wäre gerne Koch, quält sich seiner Mutter zuliebe aber mit einem Literaturstudium. Als er beschließt, sein Leben durch einen Sprung in den Fluss zu beenden, trifft er auf der Brücke das Mädchen Bille. Und dann taucht noch jemand auf, der den beiden den Auftrag gibt, ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen.
Erzählstück mit überraschenden Wendungen und mehr Leichtigkeit, als das Thema vermuten lässt.

Auf einem schmalen Grat zwischen Leben und Tod bewegen sich Bille und Thorsten, als sie sich auf der Brücke begegnen. Zum Glück für die beiden geht es nicht, wenn einem jemand dabei zusieht? (sagt Bille).
In einer surreal anmutenden Szene taucht plötzlich der Alte auf, dem eigentlich dieser Platz an der Brücke gehört und der sich über die nächtliche Ruhestörung erbost. Er führt für die beiden jungen Menschen einen Kampf ums Leben mit dem Tod, der in der Gestalt des Irren auftritt.
Dabei bewegt er die beiden Jugendlichen dazu, ihre Geschichte zu erzählen.
Thorsten erzählt, wie wenig er sich in einem Leben zuhause fühlt, das größtenteils durch die Befindlichkeit und die Vorstellungen seiner Mutter definiert ist, so dass er, nach einer missglückten Liebesgeschichte, keinen Weg aus seinem Unglück mehr sieht. Dann schildert Bille ihre ausweglose, verzweifelte Situation, sie ist ungewollt schwanger.

Der Alte handelt mit Thorsten und Bille ein Jahr Aufschub aus, nach dessen Ablauf sie sich wieder auf der Brücke treffen sollen, um ihr Vorhaben, sollte sich ihr Leben nicht grundlegend verändert haben, bei Bedarf dann auszuführen.
 
Trotz des ernsten Themas hat der Autor es geschickt verstanden, ein kleines Augenzwinkern als Hoffnungsschimmer mit hinein zu schreiben. Gegenwart, Rückblenden und sogar Traumsequenzen beleuchten dieses eine Jahr, in dessen Mittelpunkt die Ereignisse auf der Brücke stehen.
Manchmal fällt es dabei dem Zuschauer schwer, über die eine oder andere Situationskomik nicht doch zu lachen.