Papa Tom (Ralf Gerpheide) im Stress, weil weder die Jobvermittlung noch die geliebte Rockmusik ihm aus der " Ü 40"Krise helfen können. Auch seine zweite Frau Sylvie (Lisa Garvert) ist nicht
die ganz große Seelenklempnerin. Sie wird nicht damit fertig, dass Katja, das Sensibelchen (Heidi Toschke) und Max, der coole Zehnjährige ( Jan-Luca Möhler), Toms Kinder aus erster Ehe,
partout nicht Mama zu ihr sagen wollen, obwohl die Guru-Flucht nach Indien von Toms Ex nicht gerade mütterliche Züge vor- und die Scheidung nach sich gezogen hatte. Zumal Sylvies, der
Berufsplanung "cool "entgegen pubertierender Erst-Ehe-Kronsohn Marcus (Niklas Gerpheide) eine eher alternative Auslegung von Ehrgeiz bevorzugt als die, die ihn bis jetzt edukativ begleitet, aber
wohl nicht ganz erreicht haben. Als dann auch noch Sylvies Mutter Tilly (Doris Rusche) aus der Seniorenresidenz türmt und bei dem nicht mehr so ganz jungen Glück antanzt, wird Nachbar "
Oddo"(Jürgen Rottmann) misstrauisch. Bei so viel "Kinder, Krisen, Gästezimmer"...
60 Jahre jung wird ATAD im kommenden Jahr. Zeit dafür, die "dritte Generation" in Sachen Kreativität und Regie von der Leine zu lassen. Damit ATAD auch in Zukunft Spaß macht. Ramona Klinke
und Annika Wojtys haben schon bei ihrem Regie-Debut im Herbst 2014 bewiesen, dass sie ein feines Händchen fürs organisierte, Zwerchfell erschütternde Chaos haben. Bodo Schirmers
Patchworkfamilygeschichte "Kinder, Krisen, Gästezimmer" haben sie jetzt mit jugendlichem Elan, wachem Blick für "so ist Leben " und der nötigen Portion Verrücktheit in Szene gesetzt. Beide sind
schon länger als zehn Jahre beim ATAD aktiv, haben schöne Rollen im Kindertheater, aber auch im "Boulevard" gespielt, in den letzten Jahren bei Regie-Assistenzen den "alten Hasen" mehr als nur
über die Schulter geschaut und stehen jetzt zum zweiten Mal verantwortlich am Pult.
Da zieht es doch glatt den ATAD-Senior in Sachen Spiel und Regie, Jürgen Rottmann, noch mal "für was Kleines" aus dem Dunkel hinter den Kulissen zurück ins Rampenlicht...
In der Reihe "Sommertheater" darf es auch mal ein bisschen anders sein. Nach dem Riesenerfolg mit dem Freilicht-Projekt "Jedermann ist überall" in Kooperation mit der Gemeinde St. Amandus" in
2014 ist ATAD zurück zur eigentlichen Heimat. In die Stadthalle Datteln.
Inszenierung und Regie: Ramona Klinke, Annika Wojtys
Bühnenbild und Technik: ATAD Technik Team